bpf 3.1 • presse – Zittauer Anzeiger


bei meinen diesjähringen Recherchen bin ich auf den “Zittauer Anzeiger” gestoßen. Hier wird seit geraumer Zeit das Geschehen um die ehemalige Mandaukaserne dokumentiert und teileweise kommentiert. Die einzelnen Artikel habe ich hier chronologisch eingestellt und jeweils im Titel verlinkt. bpf, okt 2022

www.zittauer-anzeiger.de/Mandaukaserne

Thema: Mandaukaserne

Die burgartige Zittauer Mandaukaserne prägt das Stadtbild an der Peripherie der Innenstadt. 1869 fertiggestellt, wurde sie bis 1918 militärisch, anschließend vorwiegend zu Wohnzwecken genutzt. Seit 1997 steht der Bau leer.

Denkmalbesichtigung und Künstler in der Mandaukaserne

Zittau, 6. September 2022. Bundesweit findet am Sonntag, dem 11. September 2022, der Tag des offenen Denkmals statt. Auch in Zittau haben viele historische Gebäude, so die Mandaukaserne, geöffnet. Von 10 bis 17 Uhr können Besucher die Mandaukaserne kennenlernen. Außerdem stellen hier Künstler aus, viele der Arbeiten stehen zum Verkauf. Neben Künstlern aus Zittau und der Oberlausitz haben auch solche aus der Ukraine ihr Kommen zugesagt.

Abb.: Mit der früher auch zu Wohnzwecken genutzten Mandaukaserne verbinden viele Zittauer Erinnerungen. Vielleicht gelingt es ja im Zuge des Strukturwandels, hier eine Einrichtung – oder mehrere – anzusiedeln und so das markante Gebäude wieder einer Nutzung zuzuführen?

Künstler aus der Oberlausitz und der Ukraine

So will etwa Marie-Luise Heimann aus Zittau abstrakte Acrylmalerei auf Leinwand zeigen. Auch Birgit Wolfram aus Hagenwerder zeigt Arbeiten in Acryl. Die Bautznerin Almut Zielonka hingegen bringt Ölbilder des figurativen Realismus mit, während Jürgen Spottke aus Wilthen Wandreliefs aus Holz zeigt. Bei Amanda Rasmus aus Bernstadt a.d. Eigen gibt es Bleistift-Portrait-Zeichnungen zu sehen. Der Zittauer Frank Dingeldey stellt Fotografien unter dem Titel “Magische Momente” aus.

Auch Ukrainer, die zurzeit in Zittau leben, sind stark vertreten, die Familie Donchenko aus Kiew (Київ) etwa zeigt Aquarelle aus Zittau und Ölbilder. Aus der ukrainischen Hauptstadt kommt auch Marharyta Kuprynenko, die vier Bleistiftzeichnungen ausstellen möchte. Rina Cherkashyna aus Charkiw (Харків) gibt Einblick in mehrere Acryl-Zeichnungen; in dieser surrealen Serie geht es darum, die Vergangenheit zu überdenken und die Grenzenlosigkeit der Gegenwart zu erkennen.

Ebenfalls aus der zweitgrößten Stadt der Ukraine kommt Iryna Vodolazhchenko, sie will vier Gesichtsmasken und zwei Tücher ausstellen. Außerdem zeigt sie zehn gedruckte Bilder von Freunden, um damit ihre Freunde in der Ukraine zu unterstützen. Das Gesichtsmasken-Projekt heißt “Tod = Geburt” und wurde in Zittau entworfen. Insgesamt sollen acht Masken entstehen, Vodolazhchenko erläutert dazu: “Jede der Masken steht für eine bestimmte Art von menschlichem Bewusstsein und hat ihren eigenen Zweck und ihr eigenes Ziel. Jede der Masken repräsentiert nach meinem persönlichen Empfinden die Erfahrungen und Gedanken vieler sozialer Gruppen in meinem Land.”

Beiprogramm an der Mandaukaserne

Vor der Mandaukaserne wird am Tag des offenen Denkmals ein Imbisswagen stehen, Sitzplätze laden zum Verweilen und Gedankenaustausch ein. In der Kaserne selbst wird es einen kleinen Flohmarkt geben. Auch an die Kinder ist gedacht: Sie können eine magnetische Bauklotzarchitektur zum Selberbauen erkunden, die von einer Ostritzer Firma zur Verfügung gestellt wurde. Thomas Göttsberger als Eigentümer der Mandaukaserne steht den ganzen Tag für Gespräche zur Verfügung.

Mehr:
Die Mandaukaserne im Zittauer Anzeiger.

Schule in der Mandaukaserne?

Zittau, 29. März 2021. Der Zittauer Stadtrat hat entschieden und die Mehrheit, bestehend aus den Fraktionen von FFF sowie AfD und Linkspartei, ist bei ihrem Beschluss vom 25. Februar 2021 geblieben: Die Parkschule erhält keinen Anbau.

Historische Bausubstanz wie die das Zittauer Stadtbild prägende Mandaukaserne weiternutzen, das ist durchaus als kultureller Auftrag zu verstehen

Investor macht Vorschlag

Der Aktivist August Friedrich hatte unter dem Titel “Für die Bildung in Zittau” sogar eine Online Petition für eine Erweiterung der Parkschule gestartet, die 1.242 Unterstützer fand. Erreicht wurde damit zumindest eine größere öffentliche Aufmerksamkeit für den Unbill, der nun womöglich auf Schüler zukommt, denn seitens der Stadträte vorgeschlagen wurde unter anderem, die Zittauer Kinder in Seifhennersdorf zu beschulen, was schultäglich rund eine Stunde Busfahrt für den Hin- und Rückweg insgesamt bedeuten würde.

Realistisch gesehen wird wohl die Stadtverwaltung wegen der Verweigerer im Stadtrat, die meinen, für eine Erweiterung der Parkschule reiche trotz Förderung das Geld aus dem Stadtsäckel nicht aus, nach anderen Lösungen suchen müssen. In dieser Situation hat Thomas Göttsberger als Eigentümer der Mandaukaserne Oberbürgermeister Thomas Zenker einen Vorschlag gemacht: “Damit die Zittauer Schüler optimale Lernbedingungen erfahren, möchte ich Ihnen Flächen in der Mandaukaserne, genauer im Nordflügel der Mandaukaserne, anbieten und würde mit Ihnen gerne hierüber ins Gespräch kommen.” Wenn die Stadt Zittau die entsprechenden Räumlichkeiten längerfristig anmietet, hätte Göttsberger die Grundlage, diese zu sanieren. Göttsberger verweist außerdem darauf, dass dies die haushaltsschonende Variante sei.

Tatsächlich wäre die Teilnutzung der Mandaukaserne das, was man eine win/win-Situation nennt: Die Stadt braucht nicht zu investieren, das übernimmt der Eigentümer der Mandaukaserne – indem die Stadt aber mietet, werden ihre Ausgaben zeitlich gestreckt und das Stadtsäckel nicht schlagartig heftig belastet. Nicht zuletzt würde diese Lösung zu einer Nutzung und Wiederbelebung der Mandaukaserne, die vielen Zittauern am Herzen liegt, führen. Und ein Stück Symbolkraft hätte es auch, wenn in einer früheren Kaserne – auch wenn sie längst ihre ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllt – Kinder ein- und ausgehen, um zu lernen.

Zum Beispiel:
Wie ein historisches Gebäude als Schule genutzt werden kann, das zeigt die Freie Schule SCHKOLA gerade in der Markersdorfer Ortschaft Gersdorf.

Landkreis Görlitz fördert Helferkreis der Mandaukaserne

Zittau, 27. April 2020. Von Thomas Göttsberger. Der Helferkreis der Mandaukaserne Zittau bedankt sich sehr herzlich für eine Förderung in Höhe von 500 Euro, die durch den Landkreis Görlitz ausgereicht wurde. Hierbei handelt es sich um Gelder des Freistaates Sachsen zur Unterstützung ehrenamtlicher Akteure im Landkreis Görlitz. Das Geld wird für Reparaturmaßnahmen in der Mandaukaserne verwendet.

Breit gefasstes Programm

Die bisherigen Baumaßnahmen an der Mandaukaserne wurden durch viele Spenden, Zuschüsse des Landkreises Görlitz (für die Sicherung des Nordflügels), einen Zuschuss der Denkmalstiftung Leipzig und durch Mittel des Eigentümers realisiert.

Der Freistaat Sachsen unterstützt bereits im zweiten Jahr alle ehrenamtlichen Akteure im Landkreis Görlitz bei ihrer Arbeit für das Gemeinwohl. 160.000 Euro werden über das Portal “unbezahlbar.land” direkt vergeben. Neu ist im Jahr 2020 die Splittung der Fördersumme. Der erste Antragslauf fand Ende März statt, hier wurde ein Betrag in Höhe von 80.000 Euro bereitgestellt. Anträge für den verbleibenden Betrag können voraussichtlich ab dem 7. September 2020 erfolgen.

Das Programm ist breit gefasst, Einzelpersonen, Gruppen oder Vereine, alle Akteure und alle Anlässe können daran teilhaben. Unterstützt wird insbesondere das Engagement in den Bereichen Soziales, Umwelt, Sport und Kultur. Die Unterstützungsleistung in Höhe von 200 Euro erhalten die Antragsteller nach Prüfung der Angaben schnell.

Über einen Förderbetrag von 500 Euro entscheidet eine Jury, die einmal pro Woche die eingereichten Vorhaben bewertet. Die Jury setzt sich aus Personen zusammen, die der Bürgerschaft des Landkreises Görlitz und den Medien angehören, sowie aus je einem Mitarbeiter des Amtes für Kreisentwicklung, des Schul- und Sport-, des Ordnungs-, des Kulturamtes und der Integrierten Sozialplanung des Landkreises Görlitz.

Mehr biologische Grasmäher an der Mandaukaserne

Zittau, 31. März 2020. Schon seit Jahren sind auch tierische Helfer an der Zittauer Mandaukaserne im Einsatz, um sich um die Grünflächen zu kümmern. Aktuell befinden sich fünf Kamerunschafe auf dem Gelände. Vor vier Tagen hat die Herde Zuwachs bekommen: Zwei Lämmchen, ein schwarzes und ein braunes, wurden geboren.

Fettes Weideangebot inmitten der Stadt Zittau

Bereits kurze Zeit später staksten die beiden neugierig über das Gelände, um ihre neue Heimat zu erkunden. “Die Schafe finden auf dem Gebiet der Mandaukaserne geradezu paradiesische Zustände vor, sie können sich auf 13.000 Quadratmetern frei bewegen”, erläutert Thomas Göttsberger, der Eigentürmer der Mandaukaserne. Allerdings fressen die als Pfennigsucher bekannten Tiere wegen des übergroßen Angebots auf dem Areal der Mandaukaserne nur die schmackhaftesten Pflanzen.

Kamerunschafe sind kleine, kurzschwänzige Hausschafe mit länglichem Kopf und kleinen Ohren. In der Haltung sind die Schafe unkompliziert, vor allem sind sie kälteunempfindlich. Meist sind Kamerunschafe eher ängstlich-zurückhaltend und fluchtbereit. Die Schafe an der Mandaukaserne haben sich jedoch inzwischen an den Kontakt mit den Helfern gewöhnt und sind sehr zutraulich geworden. Jeden Tag sieht Uwe Preuß als ehrenamtlicher Hausmeister der Mandaukaserne nach den rein biologischen Grasmähern.

Stern an der Mandaukaserne leuchtet

Zittau, 30. März 2020. Am größten Gebäude der Stadt, der Mandaukaserne in Zittau, leuchtet jetzt wieder jeden Abend ein Herrnhuter Stern – ein Zeichen der Zuversicht und der Solidarität während der Corona-Pandemie.

Ein Licht in Zeiten der Krise

“So soll in dieser schwierigen Zeit”, so Thomas Göttsberger von der Bürgerinitiative “Stadtforum Zittau“, der auch Eigentümer des Gebäudes ist und sich für dessen Erhalt engagiert, “ein Zeichen der Solidarität, Hoffnung und Zuversicht erstrahlen, das uns allen wieder Mut macht.”

Mit diesem Zeichen wollen das Stadtforum Zittau und die Helfer der Mandaukaserne ihre Verbundenheit mit all denen, die gesundheitliche, persönliche oder wirtschaftliche Beeinträchtigungen bewältigen müssen, zeigen. Der Herrnhuter Stern soll so lange leuchten, bis die schweren Zeiten der Corona-Krise überwunden sind und die von allen herbeigesehnte Normalität wieder eingezogen ist.

Mandaukaserne von innen

Zittau, 27. August 2018. Die Mandaukaserne: Für die Zittauer stadtbildprägend, ein Denkmal der Militärgeschichte, ein Denkmal der Konversion zum sozialen Wohnort, zum Verwaltungssitz. Heute wird nach neuen Nutzungskonzepten gesucht, um das Gebäude erhalten zu können.

Die Mandaukaserne im Herzen

Schon zum dritten Mal beteiligen sich die Retter der Mandaukaserne rund um Thomas Göttsberger am Tag des offenen Denkmals. In den letzten Jahren haben jeweils rund 3.000 Besucher den Weg in das markante historische Gebäude am Zittauer Martin-Wehnert-Platz gefunden.

Die Mandaukaserne, die früher wirklich direkt am Mandaufluss lag, ist ein bis vor hundert Jahren als Kaserne genutzter Monumentalbau mit Resten der umfriedeten Mauern, mit oktogonalen Ecktürmen und Zinnen, der 1868/69 unter Leitung von Emil Trummler erbaut wurde. Sie diente als Unterkunft für 1.200 Soldaten des Königlich Sächsischen dritten Infanterie-Regiments Nr. 102 Kronprinz König Ludwig III. von Bayern und wurde bis 1918 militärisch genutzt. Danach befanden sich Wohnungen und Verwaltungen im Gebäude. Seit 1997 leerstehend wurde das Gebäude in den Jahren 2015/2016 durch eine Notsicherung des Südturms, die vom Stadtforum Zittau und weiteren Gruppierungen mit breiter Bürgerbeteiligung initiiert wurde, vor dem geplanten Abriss gerettet. Am Denkmalstag können Teile des Südflügels besichtigt werden, zugleich finden Führungen statt.

Mandaukasernen-Programm zum Tag des offenen Denkmals
  • Am 9. September 2018 wird von 11 bis 13 Uhr eine Modenschau zu sehen sein. Auf die beine stellen das der Modeexpress No. 1 und das Zittauer Traditionsgeschäft “Herrenausstatter Gullus”, Livemusik dazu liefert das Duo Velix‘.
  • Ausstellung: Acht Künstler zeigen Bilder, die erworben werden können. Darunter sind der Zittauer Dirk Pradel und Karl-Wolfgang Weber. Letzterer hat unlängst die Mandaukaserne gemalt, das Bild wurde mehrere Wochen im Schaufenster des Herrenausstatters Gullus am Rathausplatz gezeigt. Am Tag des offenen Denkmals ist es nochmals für die Öffentlichkeit in der Kaserne zu sehen. Außerdem stellen aus: Robert Knothe, Birgit Hentschel, Tobias Kießlich, Ramona Böhme und Uwe Preuß.
    Joachim Hennig, der Senior der Zittauer Maler, hat es sich nicht nehmen lassen, einen Großteil seiner verfügbaren Bilder für die Ausstellung am Tag des offenen Denkmals zur Verfügung zu stellen.
  • Ein kleiner Trödelmarkt und eine Imbiss- und Getränkeversorgung runden das Angebotder Mandaukaserne als offenes Denkmal ab.
  • Last not least: Thomas Göttsberger als Eigentümer der Mandaukaserne wird den ganzen Tag lang vor Ort für Fragen zur Verfügung stehen.

Prädikat: Unbedingt hingehen!
Sonntag, 9. September 2018, von 10 bis 17 Uhr,
Mandaukaserne, Martin-Wehnert-Platz, 02763 Zittau

Eine Vision für die Mandaukaserne und darüber hinaus

Zittau, 27. Oktober 2017. Elke Fasler aus Zittau hat dem Zittauer Anzeiger eine fiktive Geschichte zur Mandaukaserne, die allerdings, wie sie betont, auf nachprüfbaren Fakten basiert, zugeschickt. Sie meint: “Das Projekt hätte so ähnlich oder noch besser verlaufen können. Die Weichen dafür waren von vielen ‘lieben’ Lobbyisten” aus Dresden und Berlin gestellt.” Ihrer Einschätzung nach wurde ein Projekt von Verantwortlichen der Landes- und Bundesebene noch nie so unterstützt, wie das der Mandaukaserne: “Noch nie war die Lobby für Zittau und die Stadtentwicklung so groß.” Aber Elke Fasler betont auch: “Es war offenbar unter anderem den ehrenamtlichen Denkmalschützern und zum Teil auch Stadträten nicht bewusst, dass das Programm ‘Nationale Projekte des Städtebaus’ kein reines Denkmalschutzprogramm ist, sondern der Stadtentwicklung dienen soll.” So kommt sie zum vorläufigen Fazit: “Eine verfahrene Geschichte – schade für Oberbürgermeister Thomas Zenker, den Stadtrat, die vielen engagierten Unterstützer und Unterstützerinnen in den Ministerien, der Landesdenkmalpflege, der Expertenkommission, der Stiftung Deutscher Denkmalschutz, für Landtagsmitglied Dr. Stephan Meyer, Landtagsmitglieder der Grünen/Bündnis90 und und und… Zwei Jahre Engagement sind in den Sand gesetzt.”

Mandaukaserne: Was wäre wenn… – eine fiktive Geschichte

Von Elke Fasler. Die Stadt Zittau gehörte mit der innovativen Projektskizze zu Nutzungsmöglichkeiten des renommierten Baudenkmals Mandaukaserne unter 90 eingereichten Anträgen aus ganz Deutschland zu den 24 förderwürdigen Maßnahmen mit Premiumcharakter. Die Jury unter Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesbauministerium, Florian Pronold, war hochkarätig besetzt. Ob ein zufälliges Gespräch mit dem Fachexperten der Jury, Prof. Dr. Jörg Haspel, Präsident des Deutschen Nationalkomitees ICOMOS, eine Beraterorganisation der UNESCO, Zittaus Oberbürgermeister und den Zittauer Stadtrat dazu bewogen haben, den Stadtratsbeschluss zugunsten der Förderung der Mandaukaserne zu korrigieren, das wissen nur die Entscheidungsträger, denn auch die internen Auseinandersetzungen mit den Bürgermeistern anderer Städte Sachsens, die sich ebenfalls um Fördermittel aus dem Bundesprogramm “Nationale Projekte des Städtebaus” mit herausragenden Konzeptionen beworben hatten und im Jahr 2017 nicht zu den Auserwählten zählten, dürften eventuell zu einem nochmaligen Stadtratsbeschluss beigetragen haben.

Allen verantwortlichen Politikern der Stadt Zittau war klar, dass rund 3,8 Millionen Euro Fördergelder vom Bund nicht ausreichen, um das innovative Nutzungskonzept in dem maroden, denkmalgeschütztem Gebäude umzusetzen. Die unzähligen Sondersitzungen der Stadträte und Beratungen der Ausschüsse bis tief in die Nacht haben sich ausgezahlt. Vertreter aus Politik, Kunst, Kultur, Wissenschaft und Kreativwirtschaft aus dem Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien konnten als Partner für das “Projekt Mandaukaserne” gewonnen werden. Durch diese trinationale Zusammenarbeit war es möglich, zusätzlich Gelder aus Finanztöpfen der EU und vom Land zu bekommen, um das geplante Nutzungskonzept auf 10.000 Quadratmeter “Kasernenfläche” auf den Weg zu bringen.

Fachleute aus dem Baugewerbe aus dem Dreiländereck haben gezeigt, dass internationale Kooperation und ein kluges Management Premiumqualität ermöglichen. Dank hochmoderner Technologien in der Baubranche gelang den Architekten Historie und Moderne so in Einklang zu bringen, dass die notwendigen Eingriffe in die bestehende Bausubstanz auch die letzten Zweifler davon überzeugten, dass das Bewahren von Denkmalbau und Moderne sich nicht ausschließen. Der Anbau der Sport- und Eventhalle – eine Stahlkonstruktion, umrahmt von großen Glasflächen und dem Einsatz geschliffener Glasbausteine – erzeugt eine einzigartige Leichtigkeit und die faszinierenden Lichtreflexe der Glasfassade beleuchten bei Tag und Nacht das historische Gebäude wie ein großer Kristall.

Auch die am Ende des multifunktionalen Anbaus errichteten Türme, ähnlich denen des historischen Gebäudes, sind ein attraktives Alleinstellungsmerkmal des Gesamtkomplexes. Das auf den „Hallentürmen“ ein Restaurant und eine Dachterrasse eingeplant wurden und von diesen Orten durch eine Glasfläche auf dem Dach die Sportwettkämpfe und andere Veranstaltungen bequem verfolgt werden können, waren ein Grund für die Auszeichnung mit einem Architekturpreis. Durch den Einsatz alternativer Energien konnten die Betriebskosten erheblich gesenkt werden. Die unter Aufsicht der Denkmalschutzbehörde sanierte Außenfassade der restaurierten Mandaukaserne sorgt mit ihrer Größe und imposanten Architektur immer wieder für Bewunderung und Respekt vor dem Können der Erbauer aus dem Jahr 1868.

Noch sind nicht alle Räume bezugsfertig. Im Nordflügel, der bereits durch junge Unternehmer ausgebucht ist, befindet sich der Innenausbau in der Endphase. Das Sport- und Wellness-Hotel ist bereits in Betrieb. Zittau hat sich als “Europäische Sportstadt” längst einen Namen gemacht und ist Austragungsort zahlreicher nationaler und internationaler Wettkämpfe. Durch die neue und hochmoderne Dreifeldsporthalle ist auch die Resonanz zur Bewerbung um den Titel “Europäische Region des Sports” bisher erfreulich positiv. Darüber hinaus hat die über das Internet einsehbare “Schau-Baustelle-Mandaukaserne” zahlreich Touristen zu einer Reise nach Zittau animiert. Die Befürchtung anderer Hotelbetreiber, dass mit dem Sporthotel ein Konkurrenzobjekt entsteht, ist nicht eingetroffen, im Gegenteil: Auch die umliegenden Gemeinden profitieren von dem Ansturm der Besucher.

Aktuell wird die neue Dreifeldsport- und Mehrzweckhalle zum Kongresszentrum umgebaut. Alle Mitwirkenden an der Bewerbung um den Titel “Kulturhauptstadt Europas” treffen sich in Zittau zu einer Zwischenbilanz. Erwartet werden dazu Mitglieder der Bundes- und Landesregierung und der Europäischen Kommission. Anfragen zu diesem Kongress kamen auch aus den Stadtverwaltungen von Hannover und Nürnberg. Beide Städte erhielten ebenso wie Zittau Fördergelder aus dem Fond “Nationale Projekte des Städtebaus” und auch sie wollen 2025 “Kulturhauptstadt Europas” werden. Stargast der Veranstaltung dürfte der Bundespräsident sein. Der Hubschrauberlandeplatz nahe der Mandaukaserne macht derart hochrangige Besuche nun optimal möglich. Der Bundespräsident wird vor Beginn seiner Rede das Migrationsforschungszentrum mit Sitz im Nordflügel einweihen. Die dort tätigen Wissenschaftler aus Deutschland, Polen, Tschechien und Frankreich werden ihr geplantes Forschungsprojekt vorstellen. Rechtzeitig zu diesem Anlass wird im Erdgeschoss die erste internationale Ausstellung zum Thema “Leben im Dreiländereck” eröffnet. Der Museumsverbund aller drei Länder hat Höchstleistungen verbracht, um die aus der ganzen Welt eingegangenen Exponate unter dem bestehenden Zeitdruck für die Präsentation zusammen zu stellen.

Die historische Mandaukaserne – nun unter dem neuen Namen “Forum Dreiländereck” – bündelt die Vielfalt der Stadt und Region in einem Kompetenzzentrum für Wissenschaft, Kunst, Kultur, Sport und privatem Unternehmergeist. Die Nutzungsidee des renommierten Büros “Petschow und Thiel” aus Dresden wurde erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Die Projektentwickler wurden für ihr nachhaltiges Konzept mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Dieser einzigartige Mix unterschiedlichster Bereiche unter einem Dach war der Impuls, um u. a. die Abwanderung zu stoppen. Die Zukunftsforscher und Stadtentwickler liegen richtig. Im Zeitalter der Digitalisierung ist es für den Erfolg unwichtig, ob ich in einer Großstadt oder der “Provinz” arbeite. Perspektivisch wird es in den Kleinstädten boomen. Wichtig für Fortschritt, Entwicklung und kreative Entfaltung sind die Infrastruktur und die Lebensqualität. Die bekannte Landeskonservatorin des Freistaates Sachsen und langjähriges Mitglied der Expertenkommission des Bundesbauministeriums, Prof. Dr. Pohlack, ohne deren Unterstützung es das revolutionäre Projekt “Mandaukaserne” nicht gegeben hätte, wurde für ihren Fachberatung und das große Engagement mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Zittau geehrt.

Ich weiß nicht wie und warum es zum Kauf der Mandaukaserne durch den leidenschaftlichen Denkmalschützer Thomas Göttsberger kam. Seinem Weitblick und dank der Unterstützung vieler Mitstreiter blieb der Mandaukaserne der Abriss erspart. Es ist gut so, dass er gemeinsam mit der Stadt noch eine Alternative für die Besitzverhältnisse gefunden hat, mit denen auch die Stadt Zittau finanziell auf der sicheren Seite ist.

Die Stadt Zittau hat sich noch rechtzeitig dafür entschieden, die Anschubfinanzierung aus dem Topf “Nationale Projekte des Städtebaus” zu nutzen. Es ging neben allen Abwägungen des Für und Wider auch um Glaubwürdigkeit der Politik. Wer sich zutraut, ein Projekt von nationaler Bedeutung in Angriff zu nehmen, der hat auch gute Chancen, um die Voraussetzungen als “Kulturhauptstadt Europas 2025” umsetzen zu können.

Löbau, die Stadt mit dem berühmten Gusseisernen Turm, hat sich längst über die Grenzen Sachsens einen Namen als Messestadt und Veranstaltungsort für Sternchen und Stars aus der Musik- und Unterhaltungsbranche gemacht. Görlitz ist international begehrte Filmstadt und ein Zentrum für den Austausch Filmschaffender und Künstler unterschiedlichster Bereiche sowie Austragungsort von UNESCO-Konferenzen. Die Stadthalle ist ein Magnet für herausragende Konzerte und Veranstaltungen vielfältigster Art.

Die Citymanager im Landkreis Görlitz werden noch enger zusammen arbeiten müssen, um die Kräfte dieser Region zu bündeln.

Schicksalsstunde der Mandaukaserne schlägt im Herbst

Zittau, 30. Juni 2017. Vorgestern sind in Berlin die 23 “Nationalen Projekte des Städtebaus” ausgezeichnet worden, darunter die Mandaukaserne in Zittau. Die Urkunde für das Projekt hat der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker von Bundesbauministerin Barbara Hendricks entgegengenommen.
Abbildung: Die geschichtsträchtige, 1869 in Betrieb genommene Mandaukaserne prägt das Zittauer Stadtbild an der Peripherie der Innenstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg würde sie großenteils für Wohnzwecke genutzt, seit etwa 20 Jahren steht sie leer.

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Oberbürgermeister Zenker bereitet Grundsatzbeschluss des Stadtrates vor

“Auch wenn wir mit dem Projekt noch nicht wirklich weiter gekommen sind, ist es in meinen Augen wichtig, Zittau diese einmalige Chance zu erhalten”, machte Oberbürgermeister Zenker deutlich. Allerdings ist es für die Stadtverwaltung, den Oberbürgermeister und den Stadtrat unstrittig, dass ein Projekt dieser Größenordnung nur mit externer Hilfe realisiert werden kann.

Genau deshalb soll es wohl im September 2017 eine Grundsatzentscheidung des Stadtrates zur weiteren Vorgehensweise geben. “Wenn wir diese Förderung annehmen wollen, müssen wir vor Ablauf diesen Jahres einen Antrag einreichen, den der Stadtrat per Beschluss verabschiedet hat”, erläuterte der Oberbürgermeister. Die Voraussetzungen dafür seien nach wie vor ein überzeugendes Konzept und eine tragfähige Finanzplanung.

Mit im Boot sitzen muss der Eigentürmer der Mandaukaserne. Oberbürgermeister Zenker hat mit ihm noch einmal verhandelt und dabei den weiteren möglichen Zeitplan dargelegt.

Mandaukaserne auf der Kippe

Zittau, 8. Juni 2017. Fördermittel haben ihre Schattenseiten: Beantragungs- und Nachweisbürokratie, lange Fristen, bevor was losgeht, viele Köche, die im Brei mitrühren wollen. Das bekommen jetzt auch die Stadtverwaltung Zittau und der Inhaber der Mandaukaserne, Investor Thomas Göttsberger, zu spüren. Doch sie haben unterschiedliche Sichten, die der Zittauer Anzeiger gern wiedergibt, auf die Sachlage.

Ladehemmung bei den Fördermitteln – die Standpunkte von Stadt und Investor

3,88 Millionen Euro Fördermittel könnten der Stadt verloren gehen, befürchtet die Zittauer Stadtverwaltung

Hintergrund: Bis zum 9. Juni 2017 ist die Stadt Zittau aufgefordert, gegenüber dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zu erklären, wie die eingereichte Konzeptskizze zur Mandaukaserne umgesetzt werden kann.

Der eingereichten Skizze vom Dezember 2016 war eine Förderung in Höhe von 3,88 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Das Geld sollte aus dem Programm “Nationale Projekte des Städtebaus 2017” fließen.

Nach Darstellung der Stadtverwaltung hatte sich Thomas Göttsberger als neuer Eigentümer der Mandaukaserne nach Übernahme der Immobilie bereiterklärt, das ursprünglich beantragte Konzept zu realisieren und mit eigenen Planungen zu untersetzen. Doch diese Untersetzungen liegen, so die Stadtverwaltung Zittau, dort auch nach mehrmaliger Aufforderung nicht vor. Die Verwaltung verweist darauf, dass Göttsberger nach eigenen Angaben bislang keine Mietinteressenten für das Gebäude gewinnen konnte. Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker befürchtet nun, dass der Stadt die Förderung für das stadtbildprägende Gebäude verloren gehen könnte: “Wir haben bedauerlicherweise keine Handlungsgrundlage, um die Bedingungen des Programms zu erfüllen und daher sehe ich mich gezwungen, dem Fördermittelgeber offen die Situation darzustellen.”

Das hatte die Stadt Zittau bereits im April nach dem Eingang der Fördermittelankündigung tun müssen: Das städtische Konzept war in Zusammenarbeit mit einem Büro entstanden, das der jetzige Eigentümer ablehnt, nachdem Verkaufsverhandlungen gescheitert waren. Oberbürgermeister Zenker hatte sich mit dem Stadtrat darauf verständigt, auch mit einem angepassten Konzept des Erwerbers in die Antragsstellung beim Fördermittelgeber zu gehen. Um dies zu ermöglichen, hat sich die Stadtverwaltung im April für eine Fristverlängerung beim BBSR eingesetzt. “Uns wurde signalisiert, dass eine Flexibilisierung der Zeitabläufe möglich wäre, allerdings müssen dafür klare Planungsschritte erkennbar sein”, so der Oberbürgermeister.

Die letzte Chance für den Erhalt der Fördermittel besteht nach Auffassung der Stadtverwaltung darin, dass sich der private Eigentümer mit einem Investor auf eine klare Terminkette bis zur Erstellung der notwendigen Unterlagen verständigt. Nur durch eine solche Positionierung des Eigentümers sei eine Fristverlängerung durch die Stadt beim BBSR zu erwirken.

Die Stadt Zittau erhält die Fördermittel nur dann und darf sie an einen dritten weiterreichen, wenn ein konkretes Projekt, das der Stadtentwicklung dient, vorliegt. Oberbürgermeister Zenker: “Dafür sehe ich derzeit noch immer keine Anzeichen. Vor diesem Hintergrund wäre in meinen Augen ein Verkauf an das Büro bzw. den Investor, mit dem die Stadt Zittau die erfolgreiche Konzeptskizze erarbeitet hat, weiterhin wünschenswert.”

Was sagt der Investor Thomas Göttsberger?

Es ist zutreffend, dass sich der Eigentümer der Mandaukaserne nach Übernahme des Bauwerks bereit erklärt hat, das ursprünglich beantragte Konzept zu realisieren und mit eigenen Planungen zu untersetzen. Hierfür hat er ein früheres eigenes, alternatives Konzept verworfen und sich ausschließlich dem “Förderkonzept” zugewandt, damit die avisierten Gelder auch nach Zittau fließen können.

Im Zuge der weiteren Bearbeitung des Projektes durch ein renommiertes Magdeburger Projektentwicklungsbüro habe sich, so Göttsberger, jedoch herausgestellt, dass der von der Stadt Zittau gestellte Fördermittelantrag im Wesentlichen nicht untersetzt ist. Dazu merkt er an:

  1. Zum vorgesehenen Hauptmieter Hochschule Zittau/Görlitz ermittelt derzeit das SIB Bautzen auf Grundlage des Bestandes den Bedarf der Hochschule für die nächsten Jahre. Danach ist mit Ergebnissen wohl nicht vor Ende 2017 zu rechnen. Verhandlungen über den Bedarf und Nutzungskonzepte der Hochschule werden erst dann möglich sein.
  2. Weitere potentielle Mietinteressenten haben derzeit keine verbindlichen Absichtserklärungen abgegeben.
  3. Ein weiterer Eckpunkt des Konzeptes und des von der Stadt eingereichten Fördermittelantrages ist die 3-Feld-Multifunktionshalle. Aus den Gesprächen mit Herrn OB Zenker ergab sich, dass derzeit eine Nutzungsauslastung nicht gesichert ist. Nach Darstellung von Herrn OB Zenker kommt für die Stadt Zittau allenfalls eine „eventuelle Nutzung für den Schulsport“ in Betracht. Bisher ging der Eigentümer, wie von der Stadt angekündigt, von einer 2/3-Belegung durch die Stadt Zittau aus. Unterlagen über eine mögliche Belegung der Halle wurden trotz mehrmaliger Bitten von der Stadt nicht vorgelegt. Die Halle mit einem geschätzten Bauvolumen von 8 Millionen Euro kann nur dann errichtet werden, wenn ein wirtschaftlicher Betrieb darstellbar ist. Die Stadt Zittau gab auch zu verstehen, dass sie als Betreiber der Halle nicht zur Verfügung steht. Damit dürfte auch das andiskutierte Public-Private-Partnership-Modell nicht umsetzbar sein.
    Die Fördermittel für die Sanierung der Mandaukaserne fließen nur, wenn auch die 3-Feld-Multifunktionshalle errichtet wird. Diese Verknüpfung hat die Stadt in ihrem Fördermittelantrag hergestellt und bei einem Vor-Ort-Termin des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im April 2017 nachdrücklich bekräftigt.
  4. Die Finanzierung des Eigenanteiles der Stadt Zittau (rund 1,2 Millionen Euro) für den Fördermittelantrag ist derzeit nicht gesichert. Herr OB Zenker hat dies unlängst in einem Gespräch bestätigt.

Mit Schreiben vom 16. Mai 2017 hatte Eigentümer Göttsberger die Stadt Zittau auf die derzeit bestehenden Probleme hingewiesen und angeregt, eine Abstimmung mit der Fördermittelstelle vorzunehmen, ob der Inhalt des Konzeptes zum Fördermittelantrag den Entwicklungen angepasst werden kann und gegebenenfalls auch die Fristen verlängert werden können. Doch der Kaserneneigentümer hat nach eigener Darstellung auf dieses Schreiben bis zum 7. Juni 2017 keine Antwort erhalten.

“Jeder Investor hätte mit den selben Problemen bei der Entwicklung der Mandaukaserne zu kämpfen, da der Fördermittelantrag im Wesentlichen nicht konkret untersetzt war”, resümiert Göttsberger.

Vier Millionen Euro für die Mandaukaserne

Zittau, 3. März 2017. Die Zittauer Die Mandaukaserne gehört zum stadtbildprägenden baukulturellen Erbe Zittaus, der schönen Stadt im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien. Von der Wiederbelebung des imposanten Bauwerks werden Impulse für die Entwicklung des umliegenden Quartiers als Bindeglied zwischen Altstadt und Südstadt erwartet. Nun soll Geld dafür fließen.

Als einziges sächsisches Förderprojekt durchgesetzt

Thomas Jurk ist Görlitzer SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Er war es, der die gute Nachricht verkündete: “Aus dem Bundesprogramm ‘Nationale Projekte des Städtebaus’ stellt das Bundesbauministerium auch 2017 wieder erhebliche Bundesmittel zur Verfügung. Als einziges Förderprojekt in Sachsen kann sich die Stadt Zittau mit ihrem Antrag zur Wiederbelebung der Mandaukaserne durchsetzen und mit einer Zusage in Höhe von vier Millionen Euro rechnen.”

Besonders freuen dürfte das jene Zittauer, die mit hohem perönlichem und finanziellem Einsatz den Südturm der Kaserne gerettet und Notsicherungsarbeiten am Dach vorgenommen hatten.

Bundesweit gab es rund 90 Bewerbungen um einen Zuschuss. Eine Expertenjury hatte davon 24 Projekte zur Förderung auserkoren. “Dies unterstreicht die hohe Qualität der Bewerbung aus Zittau und macht erneut deutlich, dass wir in unserer Region über bauliche Kulturgüter von nationalem Rang verfügen, die Impulskraft für die Städtebauförderung in ganz Deutschland haben” hieß es aus Jurks Büro.

Mit dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ unterstützt das BMUB seit 2014 herausragende Projekte des Städtebaus. Das Programm ist inhaltlich breit aufgestellt, um städtebauliche Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten berücksichtigen zu können. Gefördert werden in diesem Jahr insbesondere Maßnahmen zur Konversion von Militärflächen, der demografiegerechte und barrierefreie städtebauliche Umbau sowie interkommunale städtebauliche Kooperationen.

Mehr:
Webseite des Freunde der Mandaukaerne e.V.
Bürgerinitiative Stadtforum Zittau

Alles zur Mandaukaserne aus dem Zittauer Anzeiger:
Artikelübersicht seit dem 1. April 2008

An der Mandaukaserne wird weiter gebaut

Zittau, 15. November 2016. Nach der erfolgreichen Südturm-Sanierung haben vor einigen Tagen unter Federführung des Stadtforums Zittau die Notsicherungsarbeiten am Nordflügel der Mandaukaserne begonnen. Unterstützt werden die Rettungsarbeiten vom Freundeskreis der Mandaukaserne und der Bürgerinitiative “Bessere Mitte”.
Abbildung: Der Nordflügel der Zittauer Mandaukaserne.

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Nächster Schritt zur Rettung der Mandaukaserne

“Ziel der Notsicherungsarbeiten ist die Beseitigung der akuten Einsturzgefahr des Nordflügels”, erläuterte Thomas Göttsberger vom Stadtforum Zittau den Hintergrund der aktuellen Arbeiten, mit denen Innendecken und ein einsturzgefährdeter Teil der Außenmauer stabilisiert werden sollen. Auch der statisch gefährdete Dachstuhl wird wieder in Ordnung gebracht. Der Zustand des Nordflügels hatte sich in den letzten Monaten rapide verschlechtert, so dass die Sicherungs- und Sanierungsarbeiten nun sehr dringend sind.

Die Bauarbeiten umfassen ein Volumen von rund 111.000 Euro. Davon werden knapp drei Viertel mit einen Finanzzuschuss der Denkmalbehörde finanziert. “Unser großer Dank gilt der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises, der Oberen Denkmalschutzbehörde in Dresden, der städtischen Bauaufsicht und Architekt Benjamin Pfefferkorn, die gemeinsam engagiert an einem Strang zogen, um einen zeitnahen Beginn der Notsicherungsarbeiten zu ermöglichen”, würdigte Göttsberger die Förderer.

Allerdings müssen auch Eigenmittel aufgebracht werden. “Für die Finanzierung des Eigenanteils von rund 30.000 EUR sind wir auf breites bürgerschaftliches Engagement angewiesen und bitten alle diejenigen, denen das Schicksal der Mandaukaserne nicht egal ist, um Mitwirkung und Mithilfe. Jeder Euro ist wichtig, um diese und zukünftige Aufgaben zu bewältigen”, appellierte Göttsberger im Namen des Stadtforums Zittau.

Spenden für ein Zittauer Wahrzeichen!
Bankverbindung für die Spendenaktion zugunsten der Mandaukaserne:

  • Leipziger Denkmalstiftung
  • IBAN: DE88 8605 5592 1100 9024 53 / BIC: WELADE8LXXX
  • Verwendungszweck: Notsicherung Mandaukaserne

Tipp! Bei Angabe der Adressdaten bei der Überweisung wird eine Spendenquittung zugeschickt.

Ausgeführt werden die Arbeiten von regionalen Handwerksbetrieben. Noch im Jahr 2016 sollen sie fertig werden – wenn das Wetter keinen Strich durch die Planung macht.

Mehr:
Stadtforum Zittau

Mandaukaserne durch Bürgerengagement gerettet

Zittau, 23. Juli 2016. Für die einen ein erhaltenswertes Symbol der höchst geschichtsträchtigen Stadt im heutigen ostsächsischen Dreiländereck, für die anderen ein heute nicht mehr nutzbares und damit abrisswürdiges Bauwerk: Die Zittauer Mandaukaserne. Die Sanierung des Südturms der Mandaukaserne ist seit kurzem beendet. Durch beherztes bürgerschaftliches Engagement konnte damit die Mandaukaserne insgesamt vor dem Abriss gerettet werden. Die teilweise Verkehrseinschränkung an der Zittauer Südstraße wegen der damaligen Baufälligkeit des Südturms wurde bereits vor einigen Tagen aufgehoben.

Nächster Schritt: Notsicherung eines Dachabschnitts

Anfang Juli 2016 wurde der Turm zur Freude vieler Zittauer abgerüstet. Neben den nötigen statischen Holzarbeiten an Dachstuhl und Zwischendecken im Innenbereich wurden die Dachdeckung und die Dachentwässerung repariert, im Außenbereich wurde fehlender Putz ersetzt und der Turm komplett farblich neu gefasst.

Im Zuge der Bauarbeiten wurden auch kleinere Schäden am Dach des Hauptgebäudes beseitigt. Alle Arbeiten an der Kaserne erfolgten in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege. Bauleistungen wurden im Wert von 40.000 Euro erbracht, wovon ein Betrag von rund 21.000 Euro noch nicht gedeckt ist. Der Architekt Benjamin Pfefferkorn aus Zittau hat einen Betrag in Höhe von 4.000 Euro und Thomas Göttsberger vom Stadtforum Zittau 17.000 Euro verauslagt, um das Defizit abzudecken.

Die Sanierung des Südturms erfolgte unter Federführung des Stadtforums Zittau, daneben haben sich der Verein “Freunde der Mandaukaserne e.V.”, der “Freundeskreis Mandaukaserne” und die Bürgerinitiative “Bessere Mitte” und weitere Helfer aus Zittau und Umgebung mit eingebracht. “Wir bedanken uns sehr herzlich bei den vielen Bürgern und Firmen, die uns mit Spenden und Bauleistungen unterstützt haben”, freute sich Göttsberger, nicht ohne hinzuzufügen: “Aber auch Oberbürgermeister, Stadtrat und Stadtverwaltung haben sich äußerst konstruktiv verhalten.”

Geplant ist im zweiten Bauabschnitt die Notsicherung des Daches am Mittelteil des Hauptgebäudes. Derzeit werden gerade die Kosten für diese Notsicherung ermittelt. “Um diese Maßnahme umsetzen zu können, sind wir jedoch auch weiterhin auf das Engagement der Bürgerschaft angewiesen und bitten deshalb um Spenden”, bleibt Göttsberger weiter am Ball.

Wenn jeder Zittauer Bürger nur vier Euro spenden würde, könnte die Mandaukaserne so notgesichert werden, dass sie die nächsten 20 Jahre ohne größeren Bauunterhalt gut über die Zeiten kommt.

Immobilien heute und morgen

Leerstand birgt eine Chance für die Zukunft! Davon ist das Stadtforum Zittau überzeugt: “Nur durch das Vorhalten entsprechender Flächen werden sich später Investoren finden lassen, die neue Nutzungen, neue Geschäftsideen nach Zittau bringen, von denen die ganze Stadt profitieren wird”. Allerdings sagte Göttsberger auch: “Keinesfalls sollen jedoch für die Mandaukaserne Nutzungen aus der historischen Innenstadt abgezogen werden.”

Spenden!
Das ist die Bankverbindung:
Kontoinhaber: Freunde der Mandaukaserne e.V.
IBAN: DE17 1207 0024 0568 8833 60
BIC:DEUTDXXX
Deutsche Bank PGK

Tipp!
Bei Adressangabe in der Überweisueng erfolgt die Zusendung einer Spendenquittung.

Mandaukauserne: Spendenkonto wächst

Zittau, 8. Januar 2015. Dass den Zittauern das Schicksal ihrer Mandaukaserne nicht gleichgültig ist, war abzusehen – viel zu lange verfiel das markante Bauwerk zum Ärger vieler Bürger, ohne das ein Investor ernsthaft etwas daran änderte. Nachdem nun die Option auf einen Abriss die traditionsbewussten Bürger der Mandaustadt hochgeschreckt hatte, stand die Frage im Raum: “Was sind die Bürger bereit zu geben, um mit der früheren Kaserne, die später zu Wohnzwecken genutzt wurde, eines der Wahrzeichen der Stadt zu erhalten?” Um den Südturm zu retten, geht es erst einmal darum, privates Geld, das die prognostizierten Kosten in Höhe von 10.000 Euro absichert, durch Spenden abzulösen.

Leistung vorgelegt, jetzt weitere Spenden nötig

Der Plan scheint aufzugehen. “Aktuell befinden sich 3.200 Euro auf dem Spendenkonto”, konnte René Nestler, Vorsitzender des Vereins “Freunde der Mandaukaserne Zittau e.V.” dieser Tage verkünden. Die Initiativen der Bürger zur Rettung der Mandaukaserne haben auch überregional aufhorchen lassen: Die Leipziger Denkmalstiftung hat aus ihrem Notrettungsfonds spontan 1.300 Euro bereitgestellt eine außerdem eigene Spendensammlung gestartet.

Die rund um die alte Kaserne engagierten Zittauer freuen sich über jede Unterstützung und danken allen, die sich für die Rettung des Bauwerks schon engagiert haben oder dies noch tun wollen. So hat die Zittauer Zimmerei Bühler UG (haftungsbeschränkt) spontan die Arbeiten an der Holzbalkendecke im ersten Obergeschoss des Südturms zugesagt – ohne dass die Kosten dafür in Rechnung gestellt würden.

Für weitere drei Geschossebenen werden noch Zimmereifirmen gesucht. neben Zimmerleuten sind auch Maurer, Dachdecker und Bauhelfer willkommen, die bei der Rettung des Südturms mit anpacken wollen. “Die Unfallversicherung wird durch die Bauberufsgenossenschaft realisiert”, weist Thomas Göttsberger vom Stadtforum Zittau hin.

Erst im Dezember 2015 hatten sich das Stadtforum Zittau, der Verein der Freunde der Mandaukaserne Zittau e.V., die Freunde der Mandaukaserne und die Bürgerinitiative Bessere Mitte entschlossen, den vom Abriss bedrohten Südturm der Mandaukaserne durch eine Notsicherung zu retten und so den Komplex in seiner Gesamtheit zu erhalten. Kurz darauf – quasi im Handstreich – war der Turm komplett eingerüstet. Ein vom Stadtforum beauftragter Statiker war schon zweimal vor Ort, zuletzt zum Beginn dieser Woche. Ergebnis: Es gibt Schäden im Südturm, die jedoch repariert werden können.

Die Arbeiten begannen noch im alten Jahr. Beispielsweise haben Mitglieder des Mandaukasernenvereins lose Teile vom Dach des Südturms entfernt. Das Turminnere wurde von Schutt befreit, um die nötige Baufreiheit zu gewährleisten.

Im Ergebnis der jüngsten Rettungsmaßnahmen fasst Göttsberger zusammen: “Fast durchweg haben uns positive Signale erreicht, mit einigen Stadträten haben wir sehr konstruktive Gespräche geführt.”

Um die für die Arbeiten veranschlagten Kosten in Höhe von 10.000 Euro begleichen zu können, sind weitere Spenden sind sehr willkommen.

Spenden!
Kontoinhaber: Freunde der Mandaukaserne e.V.
IBAN: DE17 1207 0024 0568 8833 60
(BIC: DEUTDEDB189, Deutsche Bank)
Verwendungszweck: Notsicherung Südturm Mandaukaserne
Bei Adressangabe wird eine Spendenquittung zugeschickt.

Mehr:
Stadtforum Zittau.

Mandaukaserne Zittau: Es werde Licht!

Zittau, 19. Dezember 2015. Von Elke Fasler und Thomas Beier. Was zählt, ist die Tat. Seit der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker in Bezug auf die dahinsiechende Mandaukaserne Tabula rasa machte und den Abriss auf die Tagesordnung der Diskussion um den historischen Monumentalbau am Rande des Zittauer Stadtzentrums setzte, ist Bewegung in der Frage um die Rettung des Baudenkmals eingetreten. Neuester Coup engagierter Bürgervereinigungen: Die Notsicherung des Südturms des Gebäudes.
Abbildung: Der Südturm der Mandaukaserne Zittau, wie er aktuell von innen rot illuminiert wird. Foto: © Thomas Glaubitz, www.foto-glaubitz.de.

Finanzierbare Nutzungsmöglichkeiten müssen auf den Tisch

Obwohl der Südturm der Mandaukaserne bis zur Turmspitze eingerüstet ist, sind die rot erleuchteten Fenster in den Abendstunden ein besonderer Blickfang. Es ist nun dem Betrachter überlassen, wie er dieses rote Licht deutet, jedoch: Keine andere Farbe löst so unterschiedliche Assoziationen aus wie das Rot. So kann diese Farbe – je nach Gemütslage und Alltagssituation – auf uns entspannend wirken oder wütend machen. Darüber hinaus symbolisiert die Farbe Rot Lebenskraft, Freude, Mut und Aufmerksamkeit. Im Russischen haben die Worte für rot (красный) und schön (красивый) die selbe Wurzel.

Es ist eine Frage der Perspektive, welche Wirkung der erleuchtete Südturm erzeugt. Auf jeden Fall freuen sich Thomas Göttsberger, Benjamin Pfefferkorn, Rene Nestler, Uwe Preuß, Alfons Haseneder und alle anderen, die sich für den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes einsetzen, wenn das rote Licht die Einzigartigkeit des ursprünglich militärischen, später Wohnzwecken dienenden Bauwerks hervorhebt und zum Nachdenken über die Bausubstanz und die Weiterentwicklung der durch Baudenkmale geprägten Stadt Zittau anregt.

Aktuell haben die Bürgervereinigungen Stadtforum Zittau, Verein Freunde der Mandaukaserne Zittau e.V., Freundeskreis Mandaukaserne und Bürgerinitiative Bessere Mitte einen Spendenaufruf gestartet, der hier – gemeinsam mit Links zu weiteren Informationen – nachzulesen ist.

In der Tat hat das beeindruckende und zugleich größte Gebäude Zittaus hat eine wechselvolle Geschichte erlebt; es war Kaserne, Verwaltungsgebäude, Wohnhaus – und für die darin lebenden Kinder der schönste Platz zum Spielen auf der ganzen Welt.

Das Jahr 2016 wird jenes sein, in dem die finanzierbare – von wem auch immer – Nutzungsmöglichkeiten für die Mandaukaserne zwingend auf den Tisch müssen. Möglicherweise kann das iku-Konzept, wie es auf dem früheren Görlitzer Schlachthof unter von engagierten jungen Leuten vorangetrieben wird, auf die Mandaukaserne übertragen werden. Sich dazu mal auszutauschen, kann kein Fehler sein.

Warum sollte es nicht möglich sein, dass es in wenigen Jahren ein besonderes Weihnachtsgeschenk für Zittau gibt: Licht aus allen Fenstern der Mandaukaserne.

Die Spendenaktion zur Sicherung des Südturms der Mandaukaserne Zittau

Zittau, 18. Dezember 2015. Erbe bewahren – Zukunft gestalten! – Dass eine reiche Erbschaft zur großen Belastungsprobe werden kann, verdeutlicht in Zittau die emotionsgeladene Debatte rund um das “geerbte” Kulturdenkmal “Mandaukaserne”. Während der eine Teil der “Zittauer Erbengemeinschaft” das “von den Zeichen der Zeit” geprägte Gebäude aus unterschiedlichsten Gründen möglichst schnell für den Abriss frei geben möchte, engagiert sich der andere Teil für den Erhalt des denkmalgeschützten Bauwerks. Nun hat Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker für Dezember die Entscheidung zur Planung des Abrisses von der Tagesordnung der Stadtratssitzung genommen. Dadurch wird Zeit gewonnen, um intensiv prüfen zu können, wie das Kulturgut am Martin-Wehnert-Platz, ergänzend zur historischen lnnenstadt, innovativ und nachhaltig für die Zukunftsgestaltung Zittaus genutzt werden kann. Nur durch besonnenes Verhalten aller Entscheidungsträger kann die dezeitige Situation so gestaltet werden, dass ein Mehrwert für Zittau entsteht.

Die Mandaukaserne ist stabiler als ihr Ruf

Gemeinsam mit einem Statiker und mehreren Architekten hat das Stadtforum Zittau küzlich eine gründliche und intensive Begehung der Mandaukaserne durchgeführt. Auch wenn in einigen Räumen Holzbalken teilweise angegriffen sind und Decken partiell Schaden genommen haben, so besteht für das historische Gebäude keine akute Einstuzgefahr. Die Bausubstanz ist sehr solide und robust. Aus Gründen der Vorsicht war es allerdings gerechtfertigt, die Absperrung um das Gebäude konkret im Bereich des Südturmes zu erweitern. Kein Baufachmann kann mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit garantieren, dass bei Extremwetter keine lockeren Dachziegel oder Steine herunterfallen. Nachteilig ist diese Maßnahme allerdings für die Autofahrer Richtung Hartau, Eichgraben und Lückendorf.

Wr suchen gegenwärtig auf unsere Weise nach Alternativen, um Zittaus Oberbürgermeister und allen Stadträten, die sich für einen Aufschub der “Abrissversion” der Mandaukaserne eingesetzt haben, bei der Rettung unserer Kaserne zu helfen. Aus diesem Grund werden wir kuzfristig die Notsicherung des Südturms in Eigenregie vornehmen. Kalkuliert sind Kosten von rund 10.000 Euro. Für die Durchführung dieser Maßnahme sind wir aber auf Sie, auf lhr bürgerschaftliches Engagement angewiesen.

Jede Spende hilft, die Mandaukaseme zu retten. Bitte überweisen Sie lhre Spende auf folgende Bankverbindung:
Kontoinhaber: Freunde der Mandaukaseme e.V.
IBAN: DE17 120 700 24 0568 8833 60
BIC:DEUTDXXX
Deutsche Bank Zittau
Verwendungszweck: Notsicherung Südturm Mandaukaserne

Bei Adressangabe erfolgt die Zusendung einer Spendenquittung, Recht hezlichen Dank im Voraus für lhre Bemühungen.

Zittau, 07.12.2015

gezeichnet:

Thomas Göttsberger
Stadtforum Zittau

René Nestler
Verein Freunde der Mandaukaserne Zittau e.V.

Uwe Preus
Freundeskreis Mandaukaserne

Alfons Haseneder
Bürgerinitiative Bessere Mitte

Oberbürgermeister Thomas Zenker zur Mandaukaserne

Zittau, 4. Dezember 2015. Mit einem offenen Brief hat der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker auf die wogende öffentliche Diskussion rund um den Erhalt oder Abriss der Mandaukaserne – ein seit vielen Jahren leerstehender Monumentalbau etwas abseits des Stadtkerns – reagiert. In klaren Worten erläutert er die Situation und die ganz aktuellen Handlungsoptionen. Der Zittauer Anzeiger gibt den Brief im Wortlauf wieder..

Offener Brief des Zittauer Oberbürgermeisters

Zittau, 4. Dezember 2015

Liebe Zittauerinnen und Zittauer, sehr geehrte Damen und Herren,

die Diskussion um die Mandaukaserne in Zittau hat weite Kreise der Bevölkerung in Zittau aber auch weit darüber hinaus bewegt. Mich haben zahlreiche Schreiben erreicht. Ich habe sehr viele Gespräche mit Interessierten geführt. Offene Briefe wurden verfasst, selbst Journalisten, die nie in Zittau waren, haben das Thema aufgegriffen und sehr emotional weiterverbreitet. Aufgrund der großen Zahl der Meinungsäußerungen möchte ich ausnahmsweise nicht persönlich sondern öffentlich antworten.

Es gibt mir große Hoffnung für unsere Stadt, dass sich so viele Menschen hier engagieren. Die Mandaukaserne steht sehr lange Zeit leer, doch der Verlust des Gebäudes ist schon aufgrund der schieren Größe wirklich schwer vorstellbar. Wir haben in der Stadtverwaltung und auch mit vielen anderen Beteiligten sehr viele Optionen geprüft. Verschiedene Finanzierungs- und Nutzungskonzepte sind dabei gewesen. Dazu kamen Ideen buchstäblich aus allen Ecken der Republik. Nicht alle Argumente, die getauscht werden, sind stichhaltig, manche gar abwegig. Viele schöne Ideen schlicht nicht finanzierbar. Doch für uns alle ist die Mandaukaserne ein bedeutendes Gebäude in unserer Stadt und natürlich ist sie ein Baudenkmal.

Auch deshalb haben wir in sämtlichen Gremien des Zittauer Stadtrats intensive Beratungen geführt. Ich habe von Anfang an erläutert, dass der gefährdete Südturm und ein nötiger Eingriff nicht zwingend zum Abriss der Mandaukaserne führen muss, aber ein solches Vorgehen die einfachste Variante für den Haushalt der Stadt Zittau wäre. Natürlich dürfen wir nicht immer nur finanzielle Argumente als Begründung für unser Handeln anführen, bedenken Sie aber bitte, welche Folgen ein solch großes Bauvorhaben für alle anderen Aufgaben in unserer Stadt bedeuten würde. Auch die Frage der Nutzung ist völlig unklar – hier müssen wir genauso darauf achten, dass wir Leben und Aktivität in unserer Innenstadt brauchen. Sie ist der Kern unserer Stadtentwicklung, unser Pfund im Tourismus. Jede mögliche Nutzung der Mandaukaserne muss dazu ergänzend wirken und keine Potentiale abziehen.

Obwohl die Abrissförderung der Stadt beinahe sicher zugesagt ist, werde ich es zu keinem Schnellschuss kommen lassen. Wir haben mit dem Stadtrat im November entschieden, das Gebäude zu kaufen um handeln zu können. Natürlich mit dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit der Maßnahme. Jetzt haben sich durch die große Aufmerksamkeit, für die ich Ihnen allen danke, und die konstruktive Zusammenarbeit mit der Landeskonservatorin Frau Prof. Dr. Rosemarie Pohlack nach langer Zeit einmal wieder viel versprechende Interessenten gefunden. Ich werde mit Ihnen natürlich Gespräche führen, aber auch das Konzept kritisch hinterfragen, denn es ist gerade nicht die Zeit für Experimente dieser finanziellen Größenordnung.

Aus diesen Gründen werde ich die Beschlussvorlagen zum Abriss der Mandaukaserne von der Tagesordnung der Dezembersitzung des Stadtrats nehmen. Ich wünsche Ihnen und uns allen eine gute Adventszeit. Lassen Sie uns konstruktiv bleiben.

Ihr Thomas Zenker

Mandaukaserne: Abriss ist der leichteste Weg…

Zittau, 13. November 2015. Von Elke Fasler. Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker stellte wiederholt unter Beweis, wie ernst ihm Bürgerbeteiligung im Vorfeld von politischen Entscheidungen ist. Am 10. November 2015 fand eine Diskussionsveranstaltung zum aktuellen Zustand und dem weiteren Umgang mit der denkmalgeschützten “Mandaukaserne” statt. Der Stadtrat hatte erst vor wenigen Tagen beschlossen, das vom Verfall bedrohte Gebäude dem Privatbesitzer abzukaufen.
Abbildung: Signal auf Grün oder auf Rot für den Abriss der Mandaukaserne? Hier scheint die Zeit eine unangenehme Entscheidung zu erzwingen. Der Mut, das Problem endlich anzugehen, verdient in jedem Falle Respekt.

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Kommt keine Nutzung, entscheiden die Kosten

Bereits seit vielen Monaten investiert die Stadt Geld in das historische Gebäude. Um die Bürger vor dem möglichen Absturz lockerer Bauteile zu schützen, wurde ein Bauzaun aufgestellt. Ein Statiker erhielt den Auftrag für ein Gutachten um zu ermitteln, wie standfest der einzigartige Monumentalbau gegenwärtig ist. Das Ergebnis: Ca. 150.000 Euro wären für Sofortmaßnahmen notwendig, um an dem denkmalgeschützten Gebäude Notsicherungsmaßnahmen durchzuführen.

Insgesamt betragen die Sanierungskosten ca. 22 Millionen Euro. Eine enorme Summe, die neben Eigenmitteln der Stadt nur über Fördergelder zu stemmen ist. Für die Mandaukaserne würde in den nächsten Jahren sehr viel Geld beansprucht, welches in anderen Bereichen eingespart werden müsste. In die Warteschleife müssten zum Beispiel Sanierungsmaßnahmen von Schulen und Kitas. Notwendige Gelder für die Erhaltung von Denkmalbauten in der historischen Innenstadt müssten zu Gunsten der Mandaukaserne umgewidmet werden.

Diesen Ausführungen folgte eine Videopräsentation über Möglichkeiten der kostengünstigsten Variante zum Erhalt des Baudenkmals. Das Gebäude nur mit einem Turm – völlig ohne Türme – Rückbau bis auf drei Etagen und letztlich eine Brache nach dem völligen Abriss. “Abriss ist der leichteste Weg, aber nicht der sinnvollste“, so die Feststellung einer jungen Frau, die neben mir saß und die ebenso gespannt wie die über 100 interessierten Bürgerinnen und Bürger den Ausführungen von Zittaus Oberbürgermeisters zugehört hatte.

Vielleicht lag es an der detaillierten Offenlegung der Fakten und daran, dass Zittaus Oberbürgermeister ohne die bei Politikern oft übliche Schönfärberei allen Anwesenden mitteilte, dass er in Anbetracht der Gesamtsituation in Zittau leider den Abriss des Baudenkmals favorisiert. “Es muss eine Nutzung für die Mandaukaserne geben, die Zittau etwas bringt und nicht Zittau etwas nimmt!“, so der Zwischenruf von Oberbürgermeister Zenker in Anbetracht der schwierigen Finanzlage der Stadt.

Ehrlichkeit in der Politik schafft Vertrauen und macht Mut zur Mitsprache

Trotz oder gerade wegen der geradlinigen Aufklärung durch den Oberbürgermeister, die Chefin der Stadtentwicklungsgesellschaft Birgit Kaiser und den Bauamtsdezernenten Ralph Höhne verlief die anschließende Diskussion überaus sachlich und lösungsorientiert.

So wurde u. a. im Bürgerdialog neben den bereits bekannten Nutzungskonzepten der Vorschlag gemacht, dass in einem Teil der Mandaukaserne die “Sportstadt Zittau” eine dringend benötigte Sporthalle bauen könnte. Eine Zittauerin erzählte von ihrer Initiative, gemeinsam mit Bündnispartnern die Vorraussetzungen für ein Haus der Kunst inkl. Seminarräumen zu organisieren und Spendengelder einzuwerben. Selbst für den Vergleich mit dem Louvre in Paris wurde die Buchautorin nicht verlacht, sondern die Idee der Frau bekam begeisterten Applaus.

Wer nun meint, dass die Zittauer Bürger den Sinn für Realität verloren haben, der täuscht sich. Mit großer Sachkenntnis über die Leistungsfähigkeit ihrer Stadt schilderten sie, warum ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal wie die Mandaukaserne für die Gesamtentwicklung der Stadt Zittau wichtig ist. Ein Baufachmann aus Oybin forderte die anwesenden Politiker auf, sich dafür einzusetzen, dass die aktuellen Stadtentwicklungsprogramme auf den Prüfstand kommen und der Erhalt von Häusern wieder Priorität haben muss anstatt des gegenwärtig geförderten Abrisses.

Die vielen Ideen und das Angebot auf Unterstützung durch die Bürger sollten dem Oberbürgermeister und den Stadträten Mut machen, gemeinsam mit den Verantwortlichen des Freistaates Sachsen Möglichkeiten zu finden, um den Abriss der Mandaukaserne zu stoppen.

Wenn keine Lösung gefunden wird, so ist noch im November der Rückbau des Südturms bis zur ersten Etage geplant. Und: Zwei Millionen Euro Fördergelder stehen lt. Aussage bereits für den kompletten Abriss zur Verfügung.

Der Oberbürgermeister und die Stadträte sollten nach dieser hoffnungsvollen Veranstaltung alle Möglichkeiten ausschöpfen, um nicht im Schnellverfahren über das Schicksal der Mandaukaserne zu entscheiden. Es geht um weitaus mehr als ein abgerissenes Baudenkmal: Es geht um das Vertrauen in die Politik und die Zukunft der Stadt Zittau.

Dauerbrenner Mandaukaserne

Zittau, 2. November 2015. Nun hat sich nach dem Stadtforum Zittau auch der Verein “Freunde der Mandaukaserne Zittau e.V.” zur Zukunft des markanten Bauwerks geäußert: Oberbürgermeister und Stadträte mögen sich bemühen, den weiteren Verfall der Mandaukaserne mit Hilfe einer Notsanierung zu stoppen.

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Geht auch ganz anders, zeigt ein Görlitzer Beispiel

“Womit nimmt sich unsere Generation das Recht heraus, über den Abriss der Mandaukaserne zu entscheiden? Dieses denkmalgeschützte Gebäude ist einzigartig”, sind sich die Freunde der Mandaukaserne sicher. Kein anderes Zittauer Gebäude belege so beeindruckend den Zeitgeist der damaligen Baumeister und der Stadtväter, die selbstbewusst den Flussverlauf der Mandau korrigierten, um Baufreiheit für dieses Gebäude zu schaffen, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

Bedeutung als technisches Denkmal


Dort wird auch auf die Bedeutung der Kaserne als technisches Denkmal verwiesen: “In der Mandaukaserne wurde die erste zentrale Dampfheizung eines solchen Großgebäudes in Deutschland umgesetzt. Ebenso war die Mandaukaserne mit ihrer innovativen Gebäudebelüftung, die ganz ohne jede technische Hilfsmittel auskam, eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Sie ist die erste Kaserne in Deutschland, die zwecks Frischwasserversorgung an ein öffentliches Druckwassernetz angebunden wurde. Zu guter Letzt sei noch der Brandschutz in der Kaserne erwähnt, der bereits 1869 seiner Zeit weit voraus war.”

Weiter verweist der Verein auf “unzählige” Anrufe aus ganz Deutschland, in denen Vorschläge und Hilfsangebote zur Rettung des Baudenkmales am Zittauer Martin-Wehnert-Platz mitgeteilt wurden.

Nutzungskonzepte existieren

Die Freunde der Mandaukaserne bitten den Zittauer Oberbürgermeister, existierende Nutzungskonzepte in die weiteren Überlegungen einzubeziehen und verweisen darauf, dass bereits vor Jahren – von der EU gefördert – ein Modell von angehenden Ingenieuren der Hochschule Zittau/Görlitz entwickelt wurde. Das sogar ausgezeichnete Nutzungskonzept hatte beispielsweise Büro- und Vereinsräume vorgesehen, einen Indoorspielplatz sowie Tagespflege oder betreutes Wohnen.

Erster Schritt

Der Verein “Freunde der Mandaukaseme Zittau e.V.” hatte sich im Jahr 2009 gegründet, als der Abriss für 1,65 Millionen Euro zur Debatte stand. “Nach unseren Informationen reichte diese Summe schon 2009 nicht aus. Die Abrisskosten wurden damals auf ca. 2,5 Millionen Euro geschätzt. Mit dieser enormen Summe könnten mindestens das Dach und die Türme saniert werden, damit das Denkmal keinen Schaden mehr nimmt”, so Rene Nestler, Vorsitzender des Vereins Freunde der Mandaukaseme Zittau e.V., abschließend.

Stadtforum Zittau äußert sich zur Mandaukaserne

Zittau, 24. Oktober 2015. Das Stadtforum Zittau sieht den Abriss der in der Stadt gelegenen historischen Mandaukaserne als bereits geplant an und hat sich mit der nachstehend im Wortlaut wiedergegebenen Pressemitteilung, die der Zittauer Anzeiger ungekürzt veröffentlicht, dazu geäußert.

Zittau kann mehr als Abriss!

Die Görlitzer Stadtverwaltung umwirbt u. a. Touristen und Investoren mit der Aussage “Wer Görlitz besucht, wird augenblicklich zum Zeitreisenden“. Sicherlich käme es nicht gleich zum Streit mit unseren Nachbarn, wenn Zittau, die Stadt am Dreiländereck Deutschland- Polen und Tschechien, mit einer ähnlichen Aussage eine Werbetour starten würde. Denn beide Städte verfügen über einen seltenen Reichtum an wertvollen Zeitzeugen in Form von Denkmalbauten.

Bedauerlicherweise dämpfen in Zittau immer wieder Abrissvorhaben von historischen Gebäuden die notwendige Aufbruchstimmung. Aktuell stehen ein markantes Eckgebäude in der Böhmischen Straße samt dem Nebengebäude in der Amalienstraße auf der Abrissliste und der beeindruckende neoklassizistische Monumentalbau “Mandau-Kaserne” ist ebenfalls lt. Aussage des Zittauer Oberbürgermeisters stark von der Abrissbirne bedroht, wenn nicht schnellstens eine andere Lösung gefunden wird. Auf 1,65 Millionen Euro wurden die Beseitigungskosten kalkuliert. Diese gewaltige Summe soll über Fördergelder aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) abgedeckt werden, inklusive des Eigenanteils der Stadt von 10 Prozent – also 165.000 Euro.

Bei derart viel Geld und einem Haushaltsdefizit von knapp 1,5 Millionen Euro kommt man ins Grübeln, ob ein Plattmachen der geschichtsträchtigen “Mandau-Kaserne” der richtige Weg für die Strukturentwicklung Zittaus ist.

Auch der Vorschlag, das freiwerdende “Filet-Grundstück ansiedlungswilligen Firmen” zur Verfügung zu stellen, muss im Zusammenhang mit dem Ausbau der Tourismusbranche sorgfältig analysiert werden. Denn immerhin ist dieser Platz ein Knotenpunkt zu unseren Nachbarländern Polen und Tschechien sowie auch ins Zittauer Gebirge. Die stattliche “Mandau-Kaserne” bietet u. a. genügend Raum, um Nutzungsprojekte zu prüfen, die zur Profilierung der Kultur- und Sportstadt Zittau benötigt werden.

Zittaus Oberbürgermeister ist eigentlich auf einen guten Weg. Er will das einzigartige Potenzial der Stadt am Dreiländereck nutzen und er setzt auf Bürgerbeteiligung. Es gibt Fachleute in dieser Stadt, die der Meinung sind, dass die Bausubstanz der “Mandau-Kaserne” im Kern sehr robust sei und mit einer Notsicherung der weitere Verfall gestoppt werden kann. Diese Spezialisten, die haupt- und ehrenamtlichen Denkmalschützer der Stadt, der Verein “Freunde der Zittauer Mandau-Kaserne”, alle interessierten Bürger und nicht zuletzt Vertreter aus Stadtrat, Verwaltung und der OB lohnt es im Interesse der Zittauer Stadtentwicklung an einen Tisch zu holen, um gemeinsam zu planen, wie fast zwei Millionen Steuergelder aus dem EFRE-Topf der Zukunft Zittaus durch Erhaltung der Mandau-Kaserne dienen können.

Arndt Voigt ist es gelungen, unter Mithilfe vieler Unterstützer das Zittauer Stadtbad zu sanieren und beim beliebten Volkshaus den baulichen Verfall zu stoppen. Zittaus Oberbürgermeister Jürgen Kloss hat Dank umfangreicher Hilfe u. a. das Salzhaus und den Heffterbau für die Nachwelt erhalten. Auch bei diesen Projekten war die Stadtkasse nicht übermäßig gefüllt und es gab Skeptiker. Geduld gepaart mit einer gewissen Risikobereitschaft und ganz viel Überzeugungsarbeit waren notwendig auf dem langen Weg zum Ziel.

Zahlreiche Städte in Ost- und Westdeutschland beneiden uns um das bauliche Erbe unserer Vorfahren. In unterschiedlichsten Städten werden zerstörte Baudenkmäler “als Kopie” wieder neu aufgebaut, da ohne diese Gebäude die Geschichte einer Stadt nicht erlebbar ist und Identität verloren ginge. Warum sollte es in Zittau nicht möglich sein, die einzigartige Architektur und dabei auch die „Mandau-Kaserne“ als Motor für die Stadtentwicklung zu nutzen?

Zittau läuft wiederholt ungewollt Gefahr, mit vorschnellen Abrissabsichten die Botschaft zu verkünden, dass es dieser Stadt an der Wertschätzung des historischen Baukunsterbes und an innovativen Ideen mangelt. Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker sollte mutig seiner Philosophie treu bleiben: Zittau kann mehr!

Thomas Göttsberger, Elke Fasler, Stadtforum Zittau

Mandaukaserne: keine weitere Stagnation

Zittau, 2. Oktober 2015. Von Thomas Beier. Die Mandaukaserne in Zittau verfällt vor sich hin – private Investoren schafften es in den vergangenen Jahren nicht, das Gebäude auch nur ansatzweise zu sanieren und einer Nutzung zuzuführen: Es steht seit 1997 leer. Diskutiert wird nun der Ankauf durch die Stadt Zittau, um am Standort der Kaserne eine Entwicklung in Gang zu bringen. Obgleich ein Abriss wirtschaftlich naheliegend ist: Entschieden ist noch gar nichts.

Stadt Zittau geht pragmatisch vor

Angesichts der vor allem im Internet kursierenden Gerüchte über den angeblich bereits geplanten Abriss der Mandaukaserne hat der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker Stellung genommen: “Wir wissen um die historische und städtebauliche Bedeutung der Mandaukaserne, müssen uns aber auch den Realitäten stellen. So mussten wir erst vor zwei Wochen den Sicherheitsbereich um die Mandaukaserne vergrößern. Wir prüfen daher aktuell den Ankauf der Immobilie und die weitere Verfahrensweise. Dazu stehen noch etliche Gespräche mit Trägern öffentlicher Belange und nicht zuletzt die politische Diskussion im Stadtrat aus.“

Mandau-Kaserne kommt unter den Hammer: Mindestens 19.000 Euro

Zittau, 20. August 2014. Bei ihren Herbstauktionen versteigert die Sächsische Grundstücksauktionen AG (SGA) 148 attraktive Immobilien, darunter 28 in Ostsachsen. Eine Herzensangelegenheit vieler Zittauer ist das weitere Schicksal der leerstehenden Mandau-Kaserne. Der 1868 im neobyzantinischen Stil errichtete Monumentalbau war seinerzeit eine hochmodernes Garnisonsgebäude. Zur Kaserne gehört ein Mehrfamilienhaus, so dass sich eine Wohn- und Nutzfläche von mehr als 10.000 Quadratmetern in über 200 Räumen ergibt – die man ersteigern kann. Das Mindestgebot liegt bei 19.000 Euro, den Sanierungsbedarf sollte man mit seinen Finanzierungsmöglichkeiten abgleichen.

Mandaukaserne wird Spielcasino

Zittau, 1. April 2008. Ein Zittauer Schandfleck wird endlich neu erblühen: Nachdem die Mandau-Kaserne selbst vom Landratsamt verschmäht wurde, hat ein Spielcasinobetreiber das Gebäude für sich entdeckt und erworben.

Idealer Standort im Dreiländereck

Der stets sonnenbebrillte untersetzte Mann heißt Harry Haller. Er stammt aus einer alten bayrischen Spielerfamilie und sieht das Dreiländereck als idealen Standort. Seine Mission bestehe nach eigenem Bekunden darin, unter dem Slogan „Gewinnst Du einen Zehner, ist das Leben scheener!“ Frohsinn und Erfolgsstreben in die Region zu bringen. Hier sieht er noch gewaltige Reserven.

Begeistert zeigt sich der Vollblut-Unternehmer, der sich selbst als Selfmade-Man bezeichnet, von der Oberlausitzer Mundart. „Wer das R so schön rollt, kann auch die Rrrroulett-Kugel rrrrollen lassen!“

Überhaupt haben es ihm die Lausitzer „Granitschädel“ angetan. Die würden zwar lange brauchen, ehe sie mitspielen, aber dann seien sie nicht mehr zu bremsen.

Die Gesamtinvestition schätzt Haller auf runde 11 Millionen Euro. Mit viel Spaß für wenig Geld soll sich die Summe binnen sieben Jahren amortisiert haben.